Meine Person

Liebe Runkler, liebe Gäste von außerhalb,

an dieser Stelle möchte ich Ihnen ein paar Informationen über mich und meinen bisherigen Werdegang zukommen lassen, damit Sie sich selbst ein Bild darüber machen können, ob Sie sich mich als Bürgermeister vorstellen können.

Mein Name ist Michel Kremer und ich wurde 1986 in Weilburg geboren. In Runkel lebe ich, seit ich denken kann. Ich bin hier in den Kindergarten und zur Grundschule gegangen, habe die Sommer auf der Badeinsel und die Winter auf der Lahn verbracht, sofern sie denn gefroren war. Für das Abitur bin ich auf die Limburger Tilemannschule gegangen, an der ich 2005 die allgemeine Hochschulreife erworben habe. Im Anschluss daran stand zunächst der Zivildienst im ambulanten Pflegedienst an, den ich glücklicherweise noch ableisten durfte. Ich sage bewusst “glücklicherweise”, weil ich diese Zeit einerseits als sinnvollen Dienst an der Gesellschaft ansehe und sie, andererseits, für die persönliche Entwicklung eines jeden jungen Erwachsenen wertvoll, vielleicht sogar notwendig ist.

Nach dem Zivildienst habe ich, wie so viele junge Menschen meiner Generation, ein Jahr im Ausland verbracht, in meinem Fall in Neuseeland. Dort habe ich die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausgeübt. Ich war unter anderem: Winzer, Pflücker, Barkeeper, Angestellter einer Fischfabrik, Farmer und auch einige Zeit lang Schäfer. Zurück in Deutschland stand die Entscheidung an, was ich studieren möchte. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. In der Schule hatte ich noch einen klaren naturwissenschaftlichen Schwerpunkt mit den Leistungskursen Mathematik und Chemie. Die Erfahrungen, die ich seit dem Abitur gemacht hatte und meine Liebe zur Literatur, die schon in frühester Kindheit geweckt wurde, brachten mich allerdings dazu, mich für ein Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen zu entscheiden. Da ich allerdings noch ein zweites Fach brauchte, wählte ich die Anglistik dazu, da ich nach meinem Jahr in Neuseeland überzeugt war, auch problemlos den Vorlesungen und Seminaren auf Englisch folgen zu können. Eine Entscheidung, die ich nicht nur nie bereut habe, sondern die zu einer der besten meines Lebens wurde. Zur Finanzierung des Studiums begann ich früh, an der Jakob-Mankel-Schule in Weilburg als Aushilfslehrer zu arbeiten. Später übte ich diese Tätigkeit auch an der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel und Villmar aus. Dort bin ich auch heute noch hin und wieder im Einsatz.

Während des Studiums fiel mir auf, dass die Anglistik sogar noch klarer meine Interessen und Stärken bediente als die Germanistik, so dass ich nach abgeschlossenem Bachelor meinen Master in der Anglistik begann. Während dieser Zeit begann ich an der Universität als Tutor zu arbeiten und seit meinem Masterabschluss habe ich regelmäßig verschiedene Lehraufträge an der Universität inne. Diese umfassen fachliche Seminare, aber auch Seminare für ausländische Studierende, in denen ich deutsche Geschichte, Politik und Landeskunde unterrichte. Parallel dazu arbeite ich an meiner Doktorarbeit, die mich schon einige Arbeitsstunden und viele schlaflose Nächte gekostet hat. 

Vereine

In den 33 Jahren, in denen ich hier lebe, war ich schon in vielen Vereinen im Stadtgebiet aktiv. Ich habe jahrelang beim FSV Runkel Fußball gespielt. In der Jugend führte dies dazu, dass ich die meisten Sportplätze im Stadtgebiet kennen lernte. Da im Laufe der Zeit immer mehr Ortschaften zu einer Spielgemeinschaft zusammen kamen, hörten wir am Ende auf den Namen „Eschhofen/Ennerich/Runkel/Dehrn/Steeden“. Mit diesem Team traten wir immerhin auch in der Bezirksliga an. Fußball war jedoch nicht der einzige Sport meiner Jugend. Tennis habe ich zunächst beim SC Ennerich gespielt und später dann bei Blau-Weiß-Limburg, Hockey beim LHC. Eine Weile habe ich auch regelmäßig im Bürgerhaus in Steeden Badminton gespielt. Heute bin ich bei den meisten Sportarten nur noch als Zuschauer anwesend. Das gilt allerdings nicht für Tischtennis, das ich aktiv beim TV Runkel in der 2. Mannschaft spiele.

Der TV Runkel ist ohnehin ein Verein, der mich seit meiner frühesten Jugend begleitet hat. Als Kind bin ich jedes Jahr mit dem TV Runkel ins Zeltlager nach Drommershausen gefahren. Seit ich nicht mehr als Teilnehmer mitfahren darf, bin ich als Betreuer dabei und habe seitdem kein Jahr verpasst. Seit einigen Jahren findet dieses Zeltlager in Runkel statt und für mich ist die erste Woche in den Sommerferien deshalb jedes Jahr hierfür eingeplant. Im Zeltlager kümmere ich mich um die Spielegruppe und dort um die Vergabe des Hauspokals, die Kennenlern-Spiele, eventuelle Stadt-Rallyes und den Workshop-Tag. Außerdem moderiere ich jedes Jahr den Bunten Abend. Auch bei der Kinderfastnacht in der Stadthalle, die ebenfalls vom TV Runkel ausgerichtet wird, bin ich jedes Jahr anzutreffen, sei es bei der Kinderbelustigung oder als Moderator der Veranstaltung.

Der zweite Verein, der mich bereits mein ganzes Leben lang begleitet, ist der Jugendwanderbund Lahngold. Dort spiele ich seit vielen Jahren Theater und bin regelmäßig bei den bekannten Burgfestspielen auf der Bühne zu sehen, sei es in der Rolle des Zettel in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, als Kaiser von China in „Turandot“ oder, wie in diesem Jahr, als eingebildeter Kranker in Molières „Der eingebildete Kranke“. Zusätzlich bekleide ich im Verein momentan sowohl das Amt des 2. Spielleiters, als auch das Amt des 2. Vorsitzenden.

Seit etwa drei Jahren bin ich auch in der Fastnachtszeit regelmäßig bei der Vereinsarbeit aktiv und verbringe die närrische Zeit mit dem Karneval Haubitzen Korps Runkel, der ein gern gesehener Gast auf allen Fastnachtsumzügen im Kreis ist und gemeinsam mit den Narren aus Wirbelau jedes Jahr am Rosenmontag das Rathaus stürmt. Zur Kappensitzung jedoch lege ich die Uniform des KHK regelmäßig ab, da ich im Elferrat gebraucht werde.

Politischer Werdegang

Mein politisches Engagement begann an der Universität. Dort war ich viele Jahre lang Fachschaftsrat, saß als studentischer Vertreter im Direktorium, dem Fachbereichsrat und auch in verschiedenen Berufungskommissionen für Professoren. In Runkel bin ich seit drei Jahren politisch aktiv. Ich wurde sowohl in die Stadtverordnetenversammlung als auch in den Ortsbeirat gewählt und dort dann auch zum Ortsvorsteher von Runkel. Als Stadtverordneter saß ich sowohl im Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren, Sport und Kultur als auch im Kindergartenbeirat des Kindergartens in Runkel. Des Weiteren engagiere ich mich seitdem ebenfalls in verschiedenen IKEK-Gruppen.

Als Stadtverordneter und Ortsvorsteher konnte ich in den letzten Jahren schon einige der politischen Praktiken beobachten und verinnerlichen. Gerade als Ortsvorsteher konnte ich auch schon die eine oder andere Idee umsetzen. Hier ist der neue Weg zu den Schadecker Treppchen hervorzuheben, der gemeinsam mit dem Ortsbeirat Schadeck und mittels Bürgerbeteiligung geschaffen wurde.

Freizeit

Bei all diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten, ob politisch oder von Vereinsseite, bleibt mir tatsächlich auch noch genug Freizeit, um meinen anderen Hobbys nachzugehen. Als erstes ist hier natürlich das Lesen zu nennen. Trotz meines Berufes, der ohnehin ein hohes Lesepensum von mir fordert, lese ich in meiner Freizeit gerne und viel. Dabei schränke ich mich nicht gerne auf nur ein Genre ein und so finden sich in meinen Bücherregalen Werke aus nahezu jeder literarischen Richtung und Gattung, viele auf Englisch und eine Handvoll auch auf Französisch. Auch Sachbücher über die verschiedensten Themen finden sich dort, da ich schnell für etwas zu begeistern bin und auch so neugierig bin, dass ich dann mehr über etwas wissen will als nur das Notwendigste. Neben dem Lesen und den Hobbies, die ich bereits im Teil über die Vereine erwähnt habe, spiele ich auch noch leidlich gut Gitarre. Ich würde sagen gut genug, um einen Abend am Lagerfeuer musikalisch zu untermalen, aber nicht gut genug, um damit auf einer Bühne aufzutreten.

Auch das Wandern zähle ich zu einem meiner Hobbies, aber eher in Form von Wanderurlauben in Schottland oder Irland (ohnehin hat es mir diese Gegend sehr angetan) und mit keiner allzu hohen Regelmäßigkeit. Die Samstagnachmittage verbringe ich zwar nicht immer, aber doch ziemlich häufig mit der Eintracht aus Frankfurt und habe. seit ich denken kann. den Adler auf der Brust.

Es ist mir wichtig, bei all diesen Hobbies auch noch gemeinsame Zeit mit meinen Freunden und der Familie zu verbringen, sei es bei einem Spieleabend, einem entspannten Grillen oder auch einfach. um gemeinsam die neueste Folge Game of Thrones zu sehen.

Ich denke, ich habe Sie nun gut über mich informiert, wobei ich sicher bin, dass ich das Eine oder Andere bestimmt vergessen habe. Falls Sie denken, dass das viel zu viel ist, um auch noch Bürgermeister zu werden, so kann ich Sie beruhigen: Natürlich würde ich im Falle einer Wahl einige der Hobbies und ehrenamtlichen Tätigkeiten aufgeben (manche Ämter, wie den Posten als Ortsvorsteher und den Sitz in der Stadtverordnetenversammlung, müsste ich ohnehin niederlegen).

Falls Sie noch weitere Fragen an mich haben, bin ich gerne bereit, sie Ihnen zu beantworten. Melden Sie sich einfach telefonisch oder per Mail.

Michel Kremer

Runkel im Winter